Freitag, 25. Mai 2012

Vorarlbergerisch für Anfänger, oder: Red körig!

Sie kennen Vorarlberger und fragen sich oft, was die eigentlich so sagen, wenn sie in ihrer Sprache reden? Hier können sie die Grundkenntnisse dieses Geheimidioms erlernen beziehungsweise ihr verstaubtes Wissen wieder auffrischen.
Vorarlbergerische Ortsangaben


Die Sprache, die es eigentlich nicht gibt -
D'Språch wo oagatlich koane isch
Wenn Sie sich von Vorarlbergerisch die Vorstellung einer einheitlichen Sprache machen, muss ich Sie leider enttäuschen. Da es nie amtlich verschriftlicht wurde, gibt es auch keine alleingültigen Schreib- und Ausspracheregeln. Je nachdem, ob man aus dem Ober-, Unter oder Vorderland, dem Montafon, dem Bregenzer Wald oder dem Walgau kommt, spricht und folglich schreibt man es anders. Der Dialekt kann sich im nächsten Ort schon ändern. In Lustenau und Dornbirn zum Beispiel spricht man zum Teil völlig anders. Dementsprechend kann es für ein simples Wort wie „Wasser“ verschiedenste Aussprachemöglichkeiten geben:
Wasser
Wassr
Wassa
Wassar
Oft bewegt sich die Phonetik auch zwischen diesen Möglichkeiten. Das gilt insbesondere für Wörter, die wie Wasser auf „a“ oder „r“ ausgesprochen werden können. Dabei wird der letzte Laut häufig nur so angedeutet, dass man gar nicht weiß, ob das Gegenüber jetzt „Tüa“ oder „Tür“ gesagt hat. Das wird auch dadurch begünstigt, dass auf Vorarlbergerisch Wörter grundsätzlich eher auf der ersten Silbe betont werden („Féaldkirch“ nicht „Feldkírch“, aber wichtige Ausnahme: „Vorárlberg“ nicht „Vórarlberg“).

Basics -
Was ma halt so wissa söt
In Vorarlberg werden hoch- und höchstalemannische Dialekte gesprochen. Das bedingt gewisse Gemeinsamkeiten mit den schwäbischen, liechtensteinischen und Schweizer Nachbarn. Trotzdem erkennt man Vorarlberger doch recht leicht. Im Gegensatz zu den Schweizern gibt es kein Kehlkopf-ch und Verniedlichungen erfolgen auf „-le“ nicht auf „-li“. Wie an anderer Stelle schon einmal bemerkt heitß also ein kleiner Küchenschrank „Kuchekäschtle“ nicht „Chuchichäschtli“. Die Vorarlberger neigen überhaupt zum überverniedlichen. Als ob „a bitzle“ und „a kle“ (beides „ein bisschen“) nicht ausreichen würden, gibt es auch noch „a bitzile“ und „a klele“, was dementsprechend noch kleinere Mengen beschreibt.

Lautmäßig gibt es neben den üblichen Vokalen und Diphthongen der deutschen Sprache noch ein gutturales a/o, das am besten mit dem skandinavischen „å“ wiederzugeben ist sowie ein in der Tendenz aussterbendes „ouw“ das sehr dem entsprechenden Laut im Niederländischen und Mittelhochdeutschen ähnelt. Man findet es vor allem noch in entlegenen Tälern und bei älteren Menschen, die dementsprechend „Frouwa“ und nicht „Fraua“ sagen.
Bei den Konsonanten gilt es zu beachten, dass das „r“ rollend ausgesprochen wird, während „g“ und „k“ oft kaum zu unterscheiden sind und häufig mit einem nur angehauchten „h“ versehen werden. Ob man nun „ghörig“, „körig“ oder „khörig“ (von „gehörig“ - siehe dazu weiter unten) schreibt, ist also eine Frage des Geschmacks und der Herkunft.


Die Lautverschiebung -
D'Usspråch
Das wesentlichste Charaktermerkmal des Vorarlbergerischen ist das Fehlen der für Deutsch typischen Lautverschiebung. Das erschwert dem Deutschsprachigen das Verstehen der Vorarlberger, diesen aber erleichtert es das Erlernen anderer germanischer Sprachen wie Niederländisch, Norwegisch, Dänisch oder Schwedisch. Ein Beispiel:
dt.: das Haus/die Häuser, vlbg.: s'Hus/d'Hüsa(/er), no.: huset [hüse]/husa [hüsa]/husene [hüsene], nl.: het huis [höis]/de huizen [höise(n)]
Das ließe sich beliebig lang fortsetzten: träumen (de.), tröma (vlbg.), drømme (no.) oder malen (de.), måla (vlbg.), måla (se.). Dementsprechend gelten grundsätzlich folgende Regeln für die Umwandlung von Lauten von Deutsch auf Vorarlbergerisch:
  • au → u/o (Haus → Hus, Maus → Mus, Staub → Stob, Baum → Bom)
  • äu → ö (träumen → tröma, Bäume → Böm)
  • eu → ü (heulen → hüla, Feuerwehr → Fürwehr)
  • ie → ia (Trieb → Triab, gießen → giaßa)
  • ei → ie (greifen → griefa, Wein → Wie)
  • ü → üa/u (trüb → trüab, Küche → Ku(c)he)
  • a → a/ä/å/e (tanzen → tanza, tragen → träga, lassen → lå)
  • e → ea/å (leben → leaba, gehen → gå)
Wie die Beispiele bei „e“ und „a“ zeigen, sind die Regeln für die Umwandlung nicht immer klar und schwer konkretisierbar. Oft ist kein Muster erkennbar: Manche Verben gehen von „a/e“ nach „å“ (lassen - lå, haben - hå, gehen - gå, fragen - fråga) andere nach „ea“, „e“ oder „ä“ (sehen - seaha, sagen - sega, tragen - träga). Unter Strich muss man also sagen, dass die Lautbildung beim Verb unregelmäßig ist und bis dato jeder Systematik harrt. Man muss sie wie so vieles einfach auswendig lernen.

Bei den Konsonanten fällt auf, dass Vorarlberger doch recht häufig zum „sch“ greifen. Das tun sie aber niemals bei  „ss“ oder  „ß“ sondern grundsätzlich nur, bei  „st“ und „sp“ ( „gießt“ → „güßt“, „frisst“ → „frisst“, aber „Frist“→ „Frischt“). Steht ein „st“ am Wortende wird das „t“ oft gleich ganz weggelassen ( „ist“ → „isch“).

Die Zeiten - D'Zita
Vorarlbergerisch kennt grundsätzlich drei Zeiten: Präsens, Perfekt und Futur. Während das Plusquamperfekt ausschließlich im Konjunktiv vorkommt, ist das Präteritum/der Imperfekt unbekannt. Das neuerdings immer häufigere Vorkommen des Wortes „war“, manchmal sogar in ganz fürchterlichen Pseudoplusquamperfektkompositionen („Wo warsch gsi?“) ist eine Konsequenz der sprachlichen Globalisierung sowie der Bildungsprekarisierung und daher rundweg abzulehnen. Konjugieren wir als Beispiel das Wort „gehen“/„gå“:
Präsens
i gang  -  mir gón
du gåsch  -  ihr gón
er/sie/es gåt  -  sie gón

Perfekt
i be/bin ganga

Futur
i würr gå  -  mir/ihr/sie werren gå
du würrsch gå
er/sie/es würt gå

Der Konjunktiv - Da/Dr Konjunktiv
Der Konjunktiv I kann im Präsens mit „täte“ oder „würde“ gebildet werden. Mangels Präteritum kennt das Vorarlbergerische lediglich den Konjunktiv II-Plusquamperfekt. Diese Zeitform findet ausschließlich hier Anwendung und wird wie auf Deutsch mir „wäre“ und „hätte“ gebildet.
Kunjunktiv I Präsens
(du) tätsch/würdsch gå - du gehest/würdest gehen

Kunjunktiv II Plusquamperfekt
(du) wärsch ganga - du wärest gegangen

Possesiv- & Personalpronomen -
bsitzazoagende und persönliche Fürwörtr
In diesem Zusammenhang muss zunächst erwähnt werden, dass persönliche Fürwörter in Fragesätzen meist an das Verb angehängt werden („Gehen wir?“ - „Gómma?“, „Habt ihr?“ - „Honda?“). Die Zusammenschreibung bietet sich vor allem deshalb an, weil die Fragepartikel auch am Stück ausgesprochen werden (daher auch nicht „Håt er?“ , sondern „Håta?“ und „Håsch?“). Das Personalpronomen wird - ähnlich dem „ego“ im Lateinischen - nur separat gebraucht, wenn man jemanden mit der Frage direkt ansprechen bzw. die betreffende Person herausheben möchte.  („Håsch du min Kuli gseaha?“, wenn dem anderen aber bereits bekannt ist, dass man den Kugelschreiber sucht: „Håsch min Kuli gseaha?“).

Das besitzanzeigende Fürwort „sein“ gibt im Vorarlbergerischen - im Gegensatz zum Deutschen - auch den Unterschied zwischen männlichen und sächlichen Subjekten wieder:
„sein Haus“ - „si(s) Hus“
„sein Schuh“ - „sin Schua(c)h“
Hingegen fungiert das Wort „ihr/e/r/s“ - „era“ meist nur als Personal-, jedoch nicht als Possessivpronomen. Um Einegtumsverhältnisse einer Frau anzugeben, muss das besitzanzeigende Fürwort „sein“ - „si(s)“ hinzugezogen werden:
„Ich habe es ihr gesagt.“ - „I hans era gset.“
„Es ist ihre Kleidung.“ - „Es isch era si(s) Häs.“
Wörtlich übersetzt ist es also „ihr seine Kleidung“. Das Hinzuziehen von „si(s)“ entfällt nur, wenn das Wort, dessen Besitz angezeigt wird, vom Objekt zum Subjekt wird:
„Es ist ihr Auto.“ - „Es isch era sin Karra.“
„Das Auto gehört ihr.“ - „Da Karra kört era.“

Die Artikel - D'Artikl
Der Artikel wiederum wird bei Feminina und Neutra grundsätzlich durch angedeutete Konsonanten, bei Maskulina mit „da“ gebildet („d'Stråß“, „s'Hus“, „da Zu“ - „die Straße“, „das Haus“, „der Zaun“) Wie bei österreichischen Dialekten allgemein üblich, werden Namen Grundsätzlich mit Artikeln oder Artikelkürzeln versehen. Wir rekapitulieren:
„Paul baut ein neues Modellschiff. Hast du es gesehen?“ -
„Da Paul baut a neus/nös Modeallschiff. Håsches gseaha?“
Eine Ausnahme bildet wiederum die Betonung von besonderen Bedeutungen. In diesem Fall haben „dia“/„ene“, „des“/„e(na)s“ und „der“ dieselbe Bedeutung wie im Deutschen „der, die, das“ und „diese/r/s“.
Die geht mir vielleicht auf die Nerven.“
Dia/Ene gåt ma viellicht uf'd Nerva.“
 „Dieses Buch gehört ihm.“
„Des/es/enas Buach kört eam.“

Die Kasus -
D'Fäll
Was die Fälle betrifft zeichnet sich Vorarlbergerisch durch eine gewisse Kargheit aus. Charakteristisch ist das vollständige Fehlen des Genitivs - er wird mit Hilfe des Dativ und einer Präposition gebildet („Das Haus des Mannes.“ - „S'Hus vum Ma.“) - und die fast durchgehende Übereinstimmung des Nominativs mit dem Akkusativ. Weitestgehend ist Vorarlbergerisch also auf zwei Kasus reduziert.
maskulinum - ein/der Apfel
Nom.: da/an Öpfl  -  d'Öpfl
Akk.: da/an/dean Öpfl - d'Öpfl
Dat.: am/deam Öpfl -  deanna Öpfl

femininum - eine/die Suppe
Nom.+
Akk.: a/d'Suppa - d'Suppana
Dat.: ana(ra)/da Suppa - da Suppana

neutrum - ein/das Haus
Nom.+
Akk.: a/s'Hus - d'Hüsa(e/r)
Dat.: anam/am Hus - da Hüsa(e/r)

Achtung Verwechslungsgefahr -
Ned vrtuscha
Manche Worte werden so ähnlich ausgesprochen, dass man sie verwechseln könnten, andere haben sogar mehrere Bedeutungen. Das Verb „gealta“ etwa bedeutet „gelten“, während das Nomen „Gealta“ eine Schaffel/ einen Waschtrog bezeichnet. Während „Tür“ Türe heißt, meit „tür“ teuer. „Gmoand“ ist die Gemeinde, aber „gmoant“ heißt „gemeint“. Dass beim Wort „Vorhut“ die Bedeutung gänzlich davon ab, ob das „u“ lang oder kurz ausgesprochen wird habe ich schon einmal erwähnt und ich wiederhole mich auch, wenn ich darauf hinweise, dass „schoa“ von „schauen“ kommt und nichts mit dem Holocaust zu tun hat.

Die liebe Familie -
D'Familie
„Brüada(r)“ wiederum ist mancherorts ein Pluraletantum wie „Eltern“ im Deutschen. Das heißt man kann sowohl „oan Brüada(r)“, als auch mehrere „Brüada(r)“ haben. Für Schwestern gilt das aber nicht, die bilden sowohl einen Singular („Schwöschter“) als auch einen Plural („Schwöschtara“) aus. Was meine Ohren immer zum bluten bringt ist die vorarlbergerische Aussprache von Cousin und Cousine, die auf jede Anleihe bei der französischen Ursprungsbetonung verzichtet und daraus brachial „Kusin“ und „Kusine“ (im Plural beinah noch schlimmer „Kusins“ und „Kusinina“) macht. Der/Die Taufpate/Taufpatin wird „Götte“ bzw. „Gotta“ genannt, was man ja auch in Ostösterreich als „Göd“ und „Godl“ kennt.


Weitere Besonderheiten -
Was sunsch no andersch isch
Es gibt im Vorarlbergerischen zwei Wörter, die - weil eigentlich inexistent - de facto keine Rolle spielen: „war“ und „Liebe“. Während „war“ schon in Ermangelung eines Präteritums flachfällt, ist „Liebe“ etwas, das nur in Umschreibungen vorkommt. Man kann zwar „verliabt“ sein, aber nicht „lieben“, jemand kann zwar „liab“ sein, aber „Liebe“ an sich gibt es nicht. Als ein alemannisches Volk von prosaischem Charakter und ausgeprägtem finanziellen Gespür, haben sich die Vorarlberger einfach nur „gerra“, also gern, und das muss auch reichen.

Zwei andere Wörter allerdings sind von enormer Wichtigkeit: „körig“ und „odr“. Es würde dem Wort „körig“ nicht gerecht und seine Bedeutung unendlich verkürzen, wenn man es lediglich mit „gehörig“ übersetzte. Denn „körig“ heißt auch ordentlich, gut oder fleißig. Es gibt sowohl „körige Fraua“, als auch „körige Lungaentzündunga“. Wenn man sich schwer geirrt hat, hat man sich „körig vertua“ und einen „köriga Schießdreck“ gebaut. Kurzum: „körig“ dient der (meist, aber nicht immer positiven) Betonung. Es erfüllt also eine entfernt ähnliche Funktion wie die Vorsilbe „ur-“ im Wienerischen.
Mit dem englischen „isn't ist?“ oder dem norddeutsche „nich?“ wiederum lässt sich das vorarlbergerische „odr“ vergleichen. Es ist einfach eine rhetorische Floskel, die - oft in gewisser Gemütshitze - zur Affirmation an eine Aussage angehängt wird („Er isch a so an Trottl, odr.“). „Odr“ ist etwas, das so manchen Vorarlberger auch verrät, wenn er versucht Hochdeutsch zu sprechen.

Verben der Wahrnehmung -
Was ma siacht und schmeckt
Die Vorarlberger sind offenbar Meister der Wahrnehmung, denn der diesen Bereich betreffende Wortschatz ist diffiziler und reichhaltiger als im Deutschen:
  • Wer sich artikulieren will kann „schwätza“, „redda“ und „sega“, aber nicht „sprechen“. Höchstens - und sehr selten - kann man das Partizip Perfekt „gsprocha“ als zulässig ansehen.
  • Wer sich visueller Wahrnehmung bedient kann „schoa“, „seaha“ und „luaga“.
  • Auditive Sinnesreize wiederum kann man „höra“ oder „los(n)a“. Wobei „los(n)a“ sich auf „zuhören“ bezieht („Los amol.“ - „Hör mal zu.“).
  • Man kann Parfum „riacha“ und „schmecka“, aber Zucker nur letzteres.

Was ist österreichisch am Vorarlbergerischen?
Wia öschterrichisch isches Vorarlbergerische?
Sollten Sie ein Ostöstereicher sein, dürften Sie mittlerweile gemerkt haben, dass sich Vorarlbergerisch doch wesentlich von ihrer Sprache unterscheidet. Man gehröt aber nicht ein paar hundert Jahre lang zu einem Land, ohne dann von dort etwas zu übernehmen. Klassische Beispiele sind Verwaltungsbegriffe wie Akt oder Jänner. Aber auch „Pickerl heißen nicht „Sticker, sondern „Pickerle“, „Marilla“ nicht „Aprikose“, „Kren“ nicht „Meerrettich“, „Lietuach“ nicht „Laken“, „Säckle“ nicht „Tüte“, „Polschter“ nicht „Kissen“ und die Glimmstängel hat man gleich unverändert als „Tschick“ übernommen.

Spezialvokabeln -
Körige Wörtr
Die „Gealta“ haben Sie schon kennen gelernt, aber es gibt noch unendlich viele, oft nur regional vorkommende, Vorarlberger Spezialvokabeln. So ist „Gofa“ ein oft abwertendes Wort für Kinder, „bluescht“ ist lauwarmes Wetter, ein „Firka“ ist ein Waschbecken, eine „Grumpra“ ein Erdapfel („Grundbirne“) und aus Vorarlberger Leitungen kommt „Brunnawassa“. Ostöstereichische Kulinarikbegriffe sind manchmal bekannt, werden aber kaum verwendet. Paradeiser, Häuptelsalat und Karfiol müssen sie also jenseits des Arlbergs kaufen. Vorsicht auch bei der Getränkebestellung: Nicht jeder Vorarlberger weiß, was ein „Seiderl“ und ein „Krügerl“ ist. Das heißt einfach großes und kleines („klenns“) Bier. „Obi“ und „Capi g'spritzt“ heißen einfach „g'spritzta Öpfl-“ bzw. „Oroschasaft“. Unter „Diesel“ verstehen die Vorarlberger Cola mit Rotwein und nicht mit Bier. Und wer einen weißen Spritzer bestellt, bekommt in der Regel Weißwein mit Sprite oder Almdudler. Will man ihn mit Mineralwasser, muss man „wieß sur“ („weiß sauer“) bestellen.

Wenn Sie jetzt noch nicht genug Vorarlbergerisch verstehen, um einer Unterhaltung folgen zu können, empfehle ich ihnen Intensivnachhilfe. Vielleicht findet sich ein netter Vorarlberger, der sich ihrer Sprachbehinderung annimmt.

15 Kommentare:

  1. Orantschasaft bliebt Orantschasaft, aber sus isch's super!

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  2. domma/druf isch richtiga, aber es git o no "doba"

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  3. Kline Argänzunga für d`Wäldar:
    as Land (Dorobiro, Breagaz) usse,
    ge Fealdkia und Bludenz ue,
    in Wold ie,
    is Dütcho usse,
    i d´Schwiiz umme,
    gi Italien abe,
    und ge Wian abe,
    abor is Tirol ie,
    und ge Berlin ue,
    .... as güb no sa vial,
    ma künnt a Bua schriebo - odr an Blog.

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  4. Heisst Bett eigentlich überall in Vorarlberg Bött oder ist das Bludenz-spezifisch?

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  5. zu da "gofa" seyt ma o no " balg" oda "bälg"

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  6. seawas, fetta artikl. kusch du us vorarlberg? lg david (idiomator.at)

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    1. Danke! Mol, bin zwar scho a Wiele z Wian, aber mablibt halt Vorarlberger. Es losst oan ned los ;) http://moesantrop.blogspot.co.at/search/label/Vorarlberg

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  7. es hoast doch oan brudr zwo brüadr odr?

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    1. Da oane set so, da andere so. I seg o Bruadr bi Einzahl, kenn aber o Lüt dia min Brüader segn. Kut wohrschielinch o ufs Tal druf a.

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  8. Super Beitrag.

    Dass Vorarlbergerisch irgendwas zum bluten bringt (Kusin, Kusine) find ich schade. So a schöne Sproch!

    Noch ein paar Besonderheiten:

    Mit "Fuass" meint der Vorarlberger alles ab Hintern. Also wenn "dr Fuass weh tuat" kann das auch das Knie sein.

    Wenn der ORF von Börserl und Sackerl berichtet, bluten einem ghöriga Vorarlberger die Ohren!

    Toll ist auch wenn Vorarlberger Hochdeutsch sprechen. Ich erinnere mich an einen Freund der zu einem Deutschen "Und dann habe ich runter gelugt" gesagt hatte. Klassiker.

    Ich persönlich finde schlimm, wenn Vorarlberger nach Vier Semester Studium in Wien diesen Slang annehmen. Ich bin der Meinung: Der Vorarlberger redet Vorarlbergerisch (mit Vorarlbergern, Liechtensteinern, Schweizern und evtl Tirolern und Schwaben) oder Hochdeutsch. Aber Wianerisch oder Bödele/Ganahl/Pfändr-Dütsch goht gär net!

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  9. Ich höre Leute im Feldkircher Raum die Endung "ung" in "ig" wandeln . Also Wohnig anstatt Wohnung. Dies ist ja im Schweizerdeursch sehr gebräuchlich. Kann es auch 1:1 auf das Vorarlbergerische überragen werden ? Vielen Dank F

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    1. Für den Raum Feldkirch trifft es auf jeden Fall zu: Leitig, Heizig, Stellig etc. Aber ob man in Lustenau oder im Bregenzerwald nicht was in der Art von Hoazung zur Heizung sagt kann ich dir nicht sagen ;)

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  10. Vorarlberg hat mich schon immer fasziniert und als Tiroler hab ich, abgesehen von speziellen Dialektwörter die es bei uns nicht gibt, auch nie Probleme gehabt das Vorarlbergische zu verstehen, wegen den vielen sprachlichen "Feinheiten" die wir mit euch teilen aber nirgendwo anders in Österreich gebräuchig sind.
    Mir ist aufgefallen dass man in Tirol 'Voradlberg' sagt, sind nur wir so oder sagt man Vorarlberg bei euch auch so?

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