Seit fast einem Jahr erlaube ich es mir, Sie, verehrte Geschädigte, durch den wirren Themendschungel meiner Interessengebiete zu führen. Diese Reise hat uns vom lieben Paul, über die Schweiz, Kärnten, Deutschland, Großbritannien, Nordkorea und den Nahen Osten bis nach Norwegen geführt. Sie hat sich mit Minderheiten wie Schwulen, Monarchisten, Ausländern und Neonazis beschäftigt, hat die Studentenproteste, den Faschismus, die FPÖ, die Jungpolitiker, pubertäre Linke, den Wiener Wahlkampf, krude Sarrazin-Theorien und die heimische Bildungspolitik durchleuchtet und sich mit Verbrechersyndikaten wie dem Opernball, den ÖBB, der Kirche, dem ORF und der Kronenzeitung auseinandergesetzt. Außerdem wurden Ihnen Einblicke in spezifisch österreichische Themen wie die Notwendigkeit des Bundespräsidenten und des Verbotsgesetzes, den Ablauf eines Wahlsonntags, die weltbewegende Bedeutung von Titeln in diesem Land, die Bedeutung(slosigkeit) des Föderalismus, hirnrissige alemannische Anschlussideen, die Geschichte der Bundesverfassung, den besseren Patriotismus und in das Vorarlberger Brauchtum gewährt. Ich habe mich dann noch zum hochtrabenden Thema Weltfrieden verstiegen und für Sie das Jahrzehnt zusammengefasst. Am Ende mussten Sie gar meine Technikfeindlichkeit, meine Wienerfahrungen und meine Neurosen kennenlernen- Entschuldigung dafür. Dass zwischendurch ein paar Lückenfüller auftauchten, war ein Nebenprodukt meiner Schreibwut.
So ein Jubiläum verwendet man für gewöhnlich für Danksagungen. Also danke an all jene, die lesen ohne wegzuklicken, danke auch an die, die das zumindest manchmal schaffen. Danke an den lieben Paul, dem ich nie wieder eine Blogidee verraten werde, weil er mir diese in Kürze klauen wird. Danke an den guten Wolfi für seine Mitarbeit am Bildungsblog. Danke an alle Legastheniker, die meine Fehler (wie das fehlende "h" in der Domain dieses Blogs) genau wie ich übersehen haben und an die anderen ,die sie mir hoffentlich nicht als inhaltliche Schwäche auslegen. Danke an die dilletantische österreichische Innenpolitik, die wohl das Gros an Einträgen verschuldet hat und an das gute alte Wien und das schöne Vorarlberg, die mich mit ihren Auswüchsen immer wieder zum Schmunzeln und Kopfschütteln bringen. Danke an meine Wut, die mich weniger zum Lernen und mehr zum Blogschreiben getrieben hat. Danke an die elf Leute, die diesen Blog angeblich über Google regelmäßig verfolgen, besonders an Johnny, der das scheinbar gleich zweifach tut. (Sie können mich auch zu ihrem Google-Konto hinzufügen, wenn Sie das noch nicht getan haben.)
Sollten Sie grundsätzliche Richtungswünsche für diesen Blog hegen, so gebe ich Ihnen an dieser Stelle (Kommentarleiste unten) die Möglichkeit zur Fundamentalkritik. Paul bleibt davon ausgeschlossen, weil er sowieso nur Antiwerbung schalten würde. ;-) Ich hoffe Sie hatten ein informatives und amüsantes Jahr mit meinen literarischen Krabbelversuchen. Wenn Sie sich auch manchmal geärgert haben, freut mich das besonders. So wie ich meine Geltungssucht einschätze, wird Ihnen diese Selbstdarstellungplattform noch ein Weilchen erhalten bleiben. Für die Zukunft ist etwa ein Adventkalender mit Skandinavienschwerpunkt geplant. Lassen Sie sich überraschen...
Bis zum nächsten Blog,
Ihr ergebener Moesanthrop.
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